Ein Klavierabend mit Klaus Sticken in der Jakobikirche

Ein Klavierabend mit Klaus Sticken in der Jakobikirche

11. April 2022 Aus Von Maja Krause

Lippstadt. Glück und Elend großer romantischer Komponisten lotet am Samstag, den 23. April im Rahmen eines Klavierabends der Pianist Klaus Sticken aus. Seit mehr als 25 Jahren ist der Wahl-Wiener auf allen Weltbühnen zu Haus. Maßstabsetzende Interpretationen markieren seine Laufbahn, in der laut Kulturspiegel stets „Adrenalin und Analyse ins Gleichgewicht kommen“. Man kann also auf seine Deutung der Sonate-Fantasie gis-Moll op.19 von Alexander Skrjabin, Robert Schumanns Kreisleriana op.16 sowie der Sonate B-Dur (D. 960) von Franz Schubert gespannt sein.

Schuberts letzten drei Klaviersonaten entstanden im August 1828 und stellen gewissermaßen sein kompositorisches Vermächtnis dar. Die letzte in B-Dur beschließt sogar das gesamte Klavierwerk Schuberts, ist daher nicht zu Unrecht vom Nimbus des Schwanengesangs umgeben. Schumann schrieb in seiner Rolle als Musikkritiker 1838 über „Franz Schubert’s letzte Compositionen“, sie seien dort angesiedelt, „wo die Phantasie durch das traurige ‚Allerletzte‘ nun einmal vom Gedanken des nahen Scheidens erfüllt ist“. Im gleichen Jahr stellte er seine „Kreisleriana“ fertig, die in acht Einzelsätzen die exzentrische literarische Figur des skurrilen Kapellmeisters von E. T. A. Hoffman charakterisiert. „Da gibt’s zu denken dabei“, prophezeite Robert Schumann. Er sollte Recht behalten. Generationen von Musikern und Musikwissenschaftlern haben sich den Kopf über den Sinn des Titels zerbrochen. Alexander Skrjabin hingegen unterlegte seiner zweisätzigen 2. Sonate ein Programm und half somit der Fantasie des Hörers auf die Sprünge: „Der erste Teil stellt eine ruhige Nacht an einem Strand im Süden dar; die Durchführung besteht in der dunklen Bewegtheit der tiefen, tiefen See. Der Mittelteil in E-Dur beschreibt das sanfte, nach der ersten Dunkelheit der Nacht heraufsteigende Mondlicht. Der zweite Satz stellt den weiten, vom Sturm bewegten Ozean dar.“

Klaus Sticken absolvierte sein Konzertexamen an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Mit Wettbewerbserfolgen von Vevey, Athen und Hamamatsu in der Tasche startete er eine steile Karriere. Er konzertierte auf Podien wie der Hamburger Laeiszhalle, dem Berliner Konzerthaus, der Stuttgarter Liederhalle, dem Wiener Musikverein, der Tonhalle Zürich oder dem Großen Saal des Moskauer Tschaikowsky-Konservatoriums. Regelmäßig arbeitet er als Solist mit renommierten Orchestern wie den Warschauer Philharmonikern, dem Orchestre de Chambre de Lausanne, oder den Berliner Symphonikern zusammen. Konzertreisen führten ihn in viele europäische Länder und nach Fernost. Klaus Sticken hat sich über die Jahre ein außergewöhnlich breites Repertoire erarbeitet. Es umfasst vernachlässigte Kompositionen, darunter Meisterwerke von Muzio Clementi, Julius Reubke, Richard Strauss, Erich Wolfgang Korngold, Frank Martin, Arthur Honegger oder Nino Rota, sämtlich dokumentiert auf CD bei Thorofon und cpo sowie in zahlreichen Rundfunkproduktionen.

Quellen: www.klaus-sticken.de; www.kammermusikführer.de; http://kammermusikkammer.blogspot.com/

Termin: Samstag, 23. April, 18 Uhr

Preise: € 20,- / 18,-

Ort: Jakobikirche Lippstadt

Veranstalter. Städtischer Musikverein Lippstadt e.V.

Karten gibt es in der in der Kulturinformation Lippstadt im Rathaus (Tel.: 02941 58511, Mail: post@kulturinfo-lippstadt.de, Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 16 Uhr).

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Lippstadt