Walter Sittler und Die Sextanten in „Ein Mann im Schnee“

Walter Sittler und Die Sextanten in „Ein Mann im Schnee“

10. Januar 2022 Aus Von Maja Krause

Weihnachten mit Erich Kästner

Lippstadt. „Komm mir ja nicht ohne die Weihnachtsgeschichte nach Hause!“, ruft Mutter Kästner ihrem Sohn nach, als der junge Erfolgsautor am Dresdner Bahnhof aufbricht gen Süden, zur Zugspitze, in der Hoffnung, dort endlich eine Geschichte zu Papier zu bringen, die im Winter spielt. Da sitzt er nun auf der blumenbedeckten Wiese mitten im Hochsommer, der spätere Autor weltberühmter Wintergeschichten wie „Das Fliegende Klassenzimmer“ oder „Drei Männer im Schnee“ und lässt sich beim Blick auf die schneebedeckten Gipfel inspirieren. Leise rieselt dann der Schnee, in den Bergen stürzen die Skifahrer und in Berlin die Passanten auf eisglatten Gehsteigen. Fröhlich und ironisch geht es zu im ersten Teil dieser Wintergeschichte, die in den ausgelassenen späten 1920er Jahren spielt. Fünfzehn Jahre später, im zweiten Teil des Stücks, findet sich der Autor in einem zugigen, ausgebombten Zimmer im München des Hungerwinters 1945 wieder. In letzter Minute dem Bombenhagel in Berlin entkommen, ist er hier gelandet, reflektiert Vergangenes und schaut nach vorn.

Dieses Kästner-Programm ist eine in sich abgeschlossene Erzählung, die Geschichte eines Mannes, dessen Gedanken und Erlebnisse sich zu einer Winterreise fügen, beginnend in den 1920ern bis zum Silvesterabend 1945. Und Erich Kästner beweist sich wieder einmal als ein humorvoller Beobachter und scharfzüngiger Mahner von nicht zu bremsender Aktualität.

Nach den großen Erfolgen ihrer beider Kästner-Stücke „Als ich ein kleiner Junge war“ und „Prost Onkel Erich!“ haben Martin Mühleis und Libor Síma für Walter Sittler & Die Sextanten jetzt ein drittes Kästner-Programm erarbeitet. Und das soll eine Weihnachtsgeschichte sein? Oh ja! Keine, die von Kitsch trieft, aber eine, die von Krieg und Frieden erzählt, von Liebe und Demut und davon, wie die Menschen miteinander umgehen könnten, wenn sie nur wollten. Eine Weihnachtsgeschichte, die von den Grundfragen des Menschseins handelt. Und typisch Kästner: Melancholische und ironische Momente wechseln sich ab, eine Melange aus Humor und Nachdenklichkeit.

sagas.ensemble GmbH

Sonntag, 16. Januar 2022, 19 Uhr

Stadttheater Lippstadt

€ 28,- / 26,- / 24,- / ermäßigt: € 14,- / 13,- / 12,-

Veranstalter: KWL Kultur und Werbung Lippstadt GmbH Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Lippstadt

Karten können in der Kulturinformation Lippstadt im Rathaus (Tel.: 02941 58511, Mail: post@kulturinfo-lippstadt.de, Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 16 Uhr) und Online über Vibus-Tickets gebucht werden.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Lippstadt