Alles ist erleuchtet

Alles ist erleuchtet

18. Januar 2023 Aus Von Maximilian Victor

Lippstadt. „Alles ist erleuchtet“ am Donnerstag, 26. Januar um 20 Uhr im Stadttheater ist ein Stück nach dem erfolgreichen Debütroman von Jonathan Safran Foer.

Jonathan, ein junger amerikanischer Jude reist in die Ukraine, um Augustine zu finden, die Frau, die in den 1940-er Jahren seinen Großvater vor der nationalsozialistischen Verfolgung gerettet hat. Begleitet von einem Fahrer, der skurrilerweise vorgibt blind zu sein, und dessen Enkel, dem USA-begeisterten Alex, der trotz eines recht unkonventionellen Gebrauchs der englischen Sprache als Dolmetscher für die Unternehmung angeheuert wird, geht es von Lwiw aus los in die ukrainische Provinz. Als Anhaltspunkte hat das Trio allerdings nur ein altes Foto von Augustine und den Ortsnamen Trachimbrod, von dem niemand je etwas gehört zu haben scheint.

Erzählt wird eine aberwitzige Irrfahrt, die als unterhaltsames Roadmovie voller absurder Situationskomik beginnt und sich allmählich als Reise zu den grauenerregenden Verbrechen der Vergangenheit entpuppt. Für jeden der drei wird die Suche nach Augustine zu einer persönlichen Suche nach Selbsterkenntnis und Wahrhaftigkeit: Der alte Ukrainer stellt sich seinen verdrängten Erinnerungen und Schuldgefühlen, Alex beginnt sich von seinem dominanten Vater zu emanzipieren. Jonathan schließlich gelingt es in einem Akt kreativer Selbstbestimmung, die Geschichte seiner ausgelöschten Wurzeln, die Geschichte des jüdischen Trachimbrod im Erzählen neu zu erfinden.

So ist „Alles ist erleuchtet“ nicht zuletzt auch eine kraftvolle Erzählung über die Macht des Geschichtenerzählens selbst, über das Glück der fantastischen Ausschweifung und vielleicht sogar über die graduelle Rettung, die darin liegen könnte, sich dem Verlorenen schöpferisch anzunähern.

„Unser Ensemble spielt sowohl die Figuren der ‚Gegenwart‘ als auch das beinahe märchenhaft anmutende Personal des Schtetls. Im Verlauf des Abends vermischen sich die Szenen und die Figuren immer mehr, denn die fantastische Geschichte Trachimbrods und seiner Bewohner:innen hat mehr mit den Protagonisten des Roadtrips in der Gegenwart zu tun, als ihnen vorher bewusst war“, sagt Mirko Schombert über die Inszenierung.

Burghofbühne Dinslaken

Inszenierung Mirko Schombert // Bühne und Kostüme Jörg Zysik // Musik Jan Exner Mit: Alex, Kolker, Sofiowka: Markus Penne // Jonathan, Safran: Matthias Guggenberger // Brod, Augustine, Zoscha, Menasche: Norhild Reinicke // Großvater, Rabbi, Kollege: Jan Exner // Jankel, Vater, Ober, Arzt, Astronaut: Arno Kempf

Um 19.15 Uhr gibt es eine Stückeinführung von Linda Keil.

Termin: Donnerstag, 26. Januar 2023, 20 Uhr

Preise: € 22- / 20,- / 18,- / ermäßigt: € 11,- / 10,- / 9,-

Dauer: 1 Stunde 35 Minuten – keine Pause

Stadttheater Lippstadt

Veranstalter. KWL Kultur und Werbung Lippstadt

Gefördert vom Kultursekretariat NRW Gütersloh

Karten können in der Kulturinformation Lippstadt im Rathaus (Tel.: 02941 58511, Mail: post@kulturinfo-lippstadt.de, Mo – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 14 Uhr) und Online über Vibus-Tickets gebucht werden.