Verwaltung bereitet Aufnahme von Flüchtlingen vor

2. März 2022 Aus Von Maja Krause

Wohnraum kann gemeldet werden, ehrenamtliche Hilfe wird koordiniert

Lippstadt. Vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine bereitet sich die Stadt Lippstadt darauf vor, Geflüchtete aus den Kriegsgebieten in Lippstadt aufzunehmen. „Auch wenn aktuell noch nicht ganz klar ist, wie die Rahmenbedingungen für die Aufnahme der geflüchteten Menschen aus der Ukraine sein werden und in welcher Form Zuweisungen an die Kommunen erfolgen, befassen wir uns natürlich mit den zu erwartenden Szenarien und den Schritten, die zu tun sind“, so Bürgermeister Arne Moritz. Dazu gehört unter anderem die Überprüfung der Unterbringungskapazitäten. In den städtischen Einrichtungen stehen derzeit zwar noch Plätze zur Verfügung, eine Erhöhung der Kapazitäten ist jedoch kurzfristig geplant. Es wird dabei auch auf die Erfahrungen aus dem Jahr 2015 zurückgegriffen.

Gleichwohl bittet die Verwaltung Lippstädterinnen und Lippstädter, die Wohnraum zur Verfügung stellen können, dies zu melden. „Uns haben bereits verschiedene Angebote von Menschen erreicht, die entweder geflüchtete Menschen bei sich aufnehmen wollen oder Wohnraum anbieten können“, sagt Joachim Elliger, als Fachbereichsleiter Recht und Ordnung auch für die Unterbringung der Geflüchteten zuständig. Gebündelt und weiterbearbeitet werden diese Angebote im Fachdienst Einwohner- und Ausländerwesen. Wer eine Unterbringungsmöglichkeit anbieten möchte, kann die Information per E-Mail an christian.kleegraefe@lippstadt.de  richten. „Hilfreich für die weitere Bearbeitung ist eine möglichst genaue Beschreibung der Unterbringung, zum Beispiel auch, ob sie barrierefrei ist oder ob sie sich für Familien oder eher für Einzelpersonen eignet“, so Joachim Elliger. Unter www.lippstadt.de/ukraine_krise steht ein Formular zur Verfügung, das Anbieter von Wohnraum für eine Meldung an die Verwaltung nutzen können.

Von Sachspenden bittet die Verwaltung derweil abzusehen. „Verschiedene soziale Träger, die unter anderem auch Kleiderkammern vorhalten, melden aktuell, dass sie gut ausgestattet sind und die geflüchteten Menschen aus dem umfangreichen Bestand versorgen können. Weitere Sachspenden stellen die Träger aktuell derzeit eher vor logistische Herausforderungen, zum Beispiel wegen fehlender Lagermöglichkeiten“, erläutert Manfred Strieth, Fachbereichsleiter Familie, Schule und Soziales. Er empfiehlt in der momentanen Situation insbesondere Geldspenden an bekannte Hilfsorganisationen. „Dort gibt es etablierte Prozesse und Strukturen, damit die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird.“

Was die finanzielle Absicherung der Geflüchteten vor Ort angeht, so geht Strieth aktuell davon aus, dass alle Geflüchteten aus der Ukraine entweder Asylbewerberleistungen oder Leistungen nach dem SGB II werden beziehen können. „Darüber wären dann Mietzahlungen, die Krankenversicherung und der Regelbedarf abgedeckt.“ Hierzu bedarf es jedoch noch Grundsatzentscheidungen auf den Ebenen der EU und des Bundes.

Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind und sich bereits in Lippstadt beispielsweise bei Verwandten oder Freunden aufhalten, werden gebeten, sich mit dem Fachdienst Einwohner- und Ausländerwesen in Verbindung zu setzen. Benötigt werden Informationen zu den geflüchteten Personen (Name, Vorname, Alter, Staatsangehörigkeit) und im Idealfall eine Kopie des Passes. Die Daten können per E-Mail an die Fachdienstleiterin Frau Jahn (jahn@lippstadt.de) gesendet werden, die dann weitere Auskunft zu allen melde- und ausländerrechtlichen Fragestellungen geben kann.

Für Menschen, die sich ehrenamtlich in der Begleitung und Unterstützung der Geflüchteten engagieren möchten oder beispielsweise Dolmetscherdienste anbieten können, stellt sich Friedrich Auffenberg der Verwaltung wieder ehrenamtlich als Koordinator zur Verfügung. Wie bereits während der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015 und 2016 sammelt und sortiert der Lippstädter die ankommenden Angebote, damit Hilfe und Hilfesuchende schnell zusammenfinden. „Wir freuen uns, dass Herr Auffenberg uns an dieser Stelle wieder unterstützt und sind allen Lippstädterinnen und Lippstädtern dankbar, die sich aktuell auf so vielfältige Weise für die ukrainischen Menschen engagieren“, so Bürgermeister Arne Moritz.

Menschen, die sich engagieren möchten, können sich über die E-Mail-Adresse f.auffenberg@icloud.com an Friedrich Auffenberg wenden und ihm auf diesem Weg Art und Umfang des möglichen Engagements mitteilen.

Quelle: Pressemitteilung der Stadt Lippstadt