Kulturentwicklung
Initiiert durch fünf Bürgerkonferenzen werden in Lippstadt seit 2012, im Rahmen einer Kulturentwicklungsplanung strategische Ziele zu Kunst und Kultur in Lippstadt formuliert. Damit will die Stadt auf Veränderungen in Kultur und Gesellschaft angemessen reagieren. Lippstadt ist in diesem Prozess Pilotkommune des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL) und Teil der Kulturagenda Westfalen.
Aus den zentralen Bürgerkonferenzen gingen die “Kulturvisionen für Lippstadt” sowie die seinerzeit formulierten “Aufträge an die Verwaltung” hervor, die im Schul- und Kulturausschuss als kurz-, mittel- und langfristige umzusetzende Maßnahmen verabschiedet wurden. Sie beinhalten zusammengefasst Aufträge zur Schaffung von speziellen Kultur-Gremien, zur Verbesserung der Vernetzung, zur Sicherstellung von Teilhabe, zum Aufbau eines Qualitätsmanagements und zur Schaffung von Kulturräumen.
Bisherige Meilensteine
„Kultursalon“ / Kreativnetzwerk
Der Kultursalon war ein offenes Treffen für Lippstädter Künstler:innen, Kulturschaffende und Kulturinteressierte. Die Idee stammt von der Lippstädter Autorin Rita Fust, die in der Visionskonferenz vorschlug, einen lockeren Treff für Künstler:innen und Kulturinteressierte einzurichten. Nach mehreren erfolgreichen Treffen ab 2013 hat Rita Fust gemeinsam mit dem Lippstädter Jörg Rosenthal die Idee des Kultursalon weiterentwickelt und im 4. Kulturforum als Kreativnetzwerk vorgestellt. Zudem wurde eine Facebook-Gruppe als Austauschplattform für alle Beteiligten eingerichtet. Ziel des Kreativnetzwerkes war es, sich gegenseitig kennenzulernen, Gedanken auszutauschen, Fragen zu stellen, Probleme zu diskutieren, Ideen vorzustellen und gemeinsam weiterzuspinnen, oder im besten Fall sogar gemeinsam Projekte zu planen.
Kulturforum
Das Kulturforum basiert auf einer Veranstaltung für Kulturschaffende und Kulturinteressierte, das kurz vor dem Beginn der Kulturentwicklungsplanung auf Einladung der SPD organisiert wurde. Mit dem 2. Kulturforum wurde daraus eine vom Fachdienst Kultur- und Weiterbildung organisierte, 2014-2019 jährlich stattfindende, Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung, in der besonders über Themen der Kulturentwicklungsplanung beraten wurde.
Förderung freier Kulturträger
Auf der Basis der Aufträge zur Kulturentwicklungsplanung und auf Wunsch des Schul- und Kulturausschusses wurden Richtlinien zur Förderung freier Kulturträger entwickelt und verabschiedet. Diese Richtlinien wurden 2023 überarbeitet und können hier eingesehen werden.
Lippstädter Kulturrat e.V.
Der Lippstädter Kulturrat e.V. wurde aus der Idee heraus geboren, eine Bürgerbeteiligung zur Kulturentwicklungsplanung unabhängig von Politik und Verwaltung zu organisieren. Der Kulturrat wurde 2016 gegründet und erhielt einen nicht stimmberechtigten Sitz im Schul- und Kulturausschuss. Der Kulturrat hat einen eigenen Internetauftritt.
Kulturpolitisches Leitbild
Die Stadt Lippstadt hat im Jahre 2013 einen Prozess zur Kulturentwicklungsplanung mit dem Auftrag eingeleitet, Ziele Lippstädter Kulturpolitik zu entwickeln. Dazu haben Lippstädter Bürger:innen in 5 Konferenzen zur Kulturentwicklungsplanung und mehrere Kulturforen Ideen und Anregungen vorgetragen. Dabei stand nach dem 3. Kulturforum die Formulierung eines kulturpolitischen Leitbildes auf der Agenda. Das Kulturpolitische Leitbild ist fertiggestellt und von den Teilnehmern des 4. Kulturforums einstimmig verabschiedet worden. Am 27.6.2016 hat der Rat der Stadt Lippstadt das Kulturpolitische Leitbild mit großer Mehrheit verabschiedet.
Gutachten zur Kultur- und Kreativwirtschaft
Die Einbeziehung der Kultur- und Kreativwirtschaft in die Kulturentwicklungsplanung wurde mit der Verabschiedung des Kulturpolitischen Leitbild beschlossen. In Lippstadt wird die Kultur „Trisektoral“ betrachtet. Zu den drei Säulen gehören der „Öffentlich geförderte Sektor“ und der „Zivilgesellschaftliche Sektor“ sowie der dritte „Erwerbswirtschaftliche Sektor“ der Kultur- und Kreativwirtschaft“. In Zusammenarbeit mit dem Büro für Planung Beratung Kommunikation STADTart aus Dortmund und der Wirtschaftsförderung Lippstadt GmbH wurde für die Stadt Lippstadt 2017 ein Gutachten zur Kultur- und Kreativwirtschaft erstellt.
Gutachten zur Kunst im Öffentlichen Raum
Auf der Basis einer Empfehlung der Kulturamtsleitertagung NRW zur Selbstverpflichtung der Städte im Umgang mit „Kunst im öffentlichen Raum“ wurde festgestellt, dass es in Lippstadt keine einheitlichen Entscheidungswege und -strukturen gibt, nach denen mit Kunst im öffentlichen Raum umgegangen wird. Daher wurden 2016 rund 500 Objekte mit Foto und Ortsangaben erfasst. Anschließend wurde festgehalten, dass Vorhaben zur Kunst im öffentlichen Raum grundsätzlich der Genehmigung durch den Schul- und Kulturausschuss bedürfen. Vor solchen Entscheidungen wird der Gestaltungsbeirat der Stadt Lippstadt beratend tätig, der Empfehlungen zu diesem Thema ausspricht. Im Gestaltungsbeirat sind neben Lippstädter:innen auch externe Fachleute aus verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig, darunter Roland Nachtigäller (Marta Herford).
Kulturausschuss
Um kulturpolitischen Angelegenheiten mehr Raum zu geben, wurde mit Anbruch der Wahlperiode 2020 - 2025 beschlossen den gemeinsamen Schul- und Kulturausschuss zu trennen und einen eigenständigen Kulturausschuss über kulturpolitische Belange beschließen zu lassen. Die erste Sitzung des Kulturausschusses erfolgte im Februar 2021. Vorsitzende ist Sabine Pfeffer (SPD), stellvertretender Vorsitzender Holger Kühnemund (Bündnis 90 / Die Grünen). Dem öffentlichen Teil der Sitzung steht jeweils eine Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner voran, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind! Alle aktuellen Sitzungstermine finden Sie im Bürgerinformationssystem. Die Ausschussvorlagen sind zwei bis drei Tage vor Sitzungstermin ebenfalls dort einsehbar.
Bau des Museumsdepots
Nach rund zweieinhalb Jahren Vorarbeit wurde das neue Museumsdepot auf in der Hospitalstraße 46a im April 2023 fertiggestellt. Rund 1,6 Millionen Euro hatte der Rat der Stadt Lippstadt insgesamt für den Umbau des ehemaligen Betriebsgebäudes der Westfälischen Metallindustrie AG zu einem Museumsdepot bereitgestellt. Mit weiteren insgesamt rund 376.000 Euro hatte der LWL die Realisierung des Depots inklusive der Einrichtung gefördert. Damit werden nach und nach über 50.000 Exponate aus dem Bereich Volkskunde, Stadtgeschichte, Ur- und Frühgeschichte, bürgerliche Repräsentation, Kunst und Kunsthandwerk, Spielzeug, historische Fächer und Zeugnisse der Aufklärung in das neue Spezialgebäude umziehen und dort künftig fachgerecht eingelagert.
Kulturmanagement-Stelle
Um die noch zu lösenden Aufgaben aus der Kulturentwicklungsplanung konzeptionell zu verantworten und federführend zu begleiten wurde im April 2023 erstmalig eine Kulturmanagement-Stelle besetzt. Diese Stelle bündelt, koordiniert und vernetzt kulturelle Arbeiten und Akteur:innen für den Wissenstransfer und stärkt das Bewusstsein für Kultur als Querschnittsaufgaben durch die Verknüpfung mit anderen Ressorts der städtischen Verwaltung.
Sanierung des Stadtmuseums (in Arbeit)
Anfang 2023 wurde beschlossen, das Gebäude des Stadtmuseums (Palais Rose) denkmalgerecht zu sanieren und die Verwaltung beauftragt, hierfür ein Sanierungskonzept zu beauftragen. Das Sanierungskonzept wird nach Fertigstellung im Kulturausschuss sowie im Umwelt-, Bau- und Mobilitätsausschuss vorgestellt.
Schaffung des Fachbereiches KULTUR in der Stadtverwaltung
- „Kultursalon“ / Kreativnetzwerk
- Kulturforum
- Förderung freier Kulturträger
- Lippstädter Kulturrat e.V.
- Kulturpolitisches Leitbild
- Gutachten zur Kultur- und Kreativwirtschaft
- Gutachten zur Kunst im Öffentlichen Raum
- Kulturausschuss
- Bau des Museumsdepots
- Kulturmanagement-Stelle
- Sanierung des Stadtmuseums (in Arbeit)
- Schaffung des Fachbereiches KULTUR in der Stadtverwaltung