Neue Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck setzt auf Beteiligung

Neue Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck setzt auf Beteiligung

31. Juli 2017 Aus Von Wolfgang Streblow

Foto: Julia Scharte/ Stadt Lippstadt Wolfgang Streblow, Fachdienstleiter Kultur und Weiterbildung, Hartmut Neutzler, Fachbereichsleiter Zentraler Service und Bürgermeister Christof Sommer (v.l.) mit der neuen Museumsleiterin Dr. Christine Schönebeck.

Lippstadt. „Es ist eine Position, die in die Bürgerschaft hineinwirkt.“ So beschreibt Bürgermeister Christof Sommer die Rolle der Museumsleitung in Lippstadt. Und für Dr. Christine Schönebeck, designierte Leiterin des Lippstädter Stadtmuseums, soll auch genau das der Ansatz ihrer künftigen Arbeit sein. Wenn die gebürtige Hamburgerin, die bereits seit vielen Jahren in Nordrhein-Westfalen lebt und arbeitet, im November die Aufgabe in Lippstadt übernimmt, dann steht für sie eins fest: „Ich möchte Museumsarbeit gemeinsam mit den Menschen in Lippstadt machen.“

Begeisterung für etwas – in diesem Fall für das Museum – entsteht dann, wenn der Einzelne einen echten, am besten persönlichen Bezug dazu hat – davon ist Christine Schönebeck überzeugt. Erst kürzlich hat sie mit der von ihr kuratierten Reformationsausstellung, die derzeit in der Galerie im Rathaus zu sehen ist, genau diesen Anspruch umgesetzt. In der Ausstellung sind nicht nur Exponate aus Lippstädter Haushalten zu finden, sondern für die Schau hatte die Volkskundlerin im Vorfeld Interviews mit zahlreichen Lippstädtern zwischen 30 und 93 Jahren geführt, deren Schilderungen in die Ausstellung eingeflossen sind.

Erfahrungen bringt die Bottroperin, die derzeit noch das Museum der Stadt Gladbeck leitet, sowohl in der Museums- und Sammlungskonzeption, der Kuratierung von Ausstellungen und dem Museumsmanagement als auch aus den Bereichen Forschung und Lehre mit. „Durch meine langjährige freiberufliche Tätigkeit in der Museumsberatung habe ich einen reichen Erfahrungsschatz ansammeln können“, sagt Schönebeck.

Auch mit dem Lippstädter Stadtmuseum hat die Volkskundlerin bereits einige Erfahrungen. Als Freiberuflerin hat sie im Rahmen einer Honorartätigkeit seit 2008 die Museumssammlung wissenschaftlich erfasst und dadurch bis heute 14.000 Objekte inventarisiert. In einer Sonderausstellung hat sie zwischenzeitlich die umfangreiche Spielzeugsammlung neu präsentiert. „Das Museum ist ein echtes Schatzkästchen und das Gebäude selbst ist schon ein Exponat“, sagt Christine Schönebeck, die bereits viele Ideen für die inhaltliche Ausgestaltung im Kopf hat – sei es für bestimmte Ausstellungen und Schwerpunktthemen als auch für eine aktive Öffnung des Museums durch Museumscafé oder Museumsshop.

Damit ist die erste Aufgabe der neuen Museumsleiterin bereits klar: Nachdem sie bereits im Rahmen ihrer Honorartätigkeit ein Grobkonzept für das Museum erarbeitet hatte, geht es ab November an die Feinkonzeption. Dann wird Schönebeck auch aktiv eingebunden sein in die Sanierungsplanungen für das Stadtmuseum.

Zur Stellenbesetzung:

Die Stelle der Museumsleitung war im Februar 2017 sowohl in regionalen als auch überregionalen Zeitungen und Fachzeitschriften und –portalen ausgeschrieben worden. 102 Bewerber hatten ihre Unterlagen bis Ende März bei der Stadt Lippstadt eingereicht. Fachlich begleitet wurde das Auswahlverfahren durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Auch der Heimatbund Lippstadt sowie der Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Lippstadt waren in den Prozess eingebunden worden.